Hagebutten
bei Rosen

Hagebutten der R. canina gallica mit Rotkehlchen Die Früchte der Rose heißen Hagebutte. Wildrosen vermehren sich außer durch Ausläufer auch durch diese Früchte, die in der Hülle Vitamin C enthalten und von Vögeln, wie auch von Menschen, als Nahrung genutzt werden können (z. B. Hagebuttenmarmelade, regional auch Hiftenmark genannt).

Die runden, ei- oder flaschenförmigen, meist roten bis orangefarbenen und unterschiedlich dicken Hagebutten entstehen nach Befruchtung der Blüte aus dem Kelchbecher. Dieser trug an seinem Rand die Kelchblätter und nach innen hin die Blütenblätter und Staubgefäße mit den grünen Narben in der Mitte. Während die Blütenblätter abfallen, bleiben von den Kelchblättern oft Reste erhalten, worin sich die Sorten unterscheiden.

Die Hagebutten sind im Spätsommer und Herbst, vereinzelt auch bis in den Frühling hinein eine Zierde am Rosenststrauch. Auch wenn an einer Wildrose während des Juni immer nur wenige Blüten gleichzeitig aufgehen, genießt man doch den Anblick der Hagebutten gleichzeitig und über einen längeren Zeitraum. Reste vorjähriger Hagebutten sind meist schwarz. Hagebutten bildende Rosensträucher sind besonders attraktiv für naturnahe Gärten.

Viele Gartenrosen haben sich die Eigenschaft, Hagebutten zu bilden erhalten. Je gefüllter eine Rose ist, um so geringer ist die Chance, dass die verbliebenen Staubgefäße die Insekten zur Befruchtung einladen. Etliche gefüllte Züchtungen sind derart auf die Produktion der Blüten angelegt, dass die Rosen gar keine Hagebutten mehr ansetzen. Außerdem rät man allgemein den Rosenbesitzern/-Gärtnern, die verblühten Triebe abzuschneiden, um bei den remontierenden Rosensorten den Austrieb neuer Knospen anzuregen.

Gartenrosen einer identifizierbaren Sorte (Handelsware) werden ohnehin meist aus Stecklingen bzw. aktiven Augen durch Okulation ungeschlechtlich, also selbstidentisch vermehrt. Die Aufzucht aus Samen (die kleinen Nüsschen in den Hagebutten) ist sehr zeitaufwändig. Sämlinge, wie die Natur sie in unseren Gärten hervorbringt, zeigen häufig, wie wenig reinrassig unsere Gartenrosen sind.

Die Rosenliste enthält die Auswahl von Rosen, bei denen ich Hagebutten habe finden können. Fotos mit Hagebutten dieser Rosen werden laufend ergänzt. (Christine Meile)